Wachsender Pflegebedarf

Wachsender Pflegebedarf

Kreis wirbt erfolgreich um Verstärkung in Indien 

Im August 2023 fiel der Startschuss für ein aufwändiges neues Projekt im Kreis Euskirchen – der „Anwerbung von Pflegefachkräften aus Drittstaaten“. Im Frühjahr konnten die ersten fünf Pflegefachkräfte aus Indien im Kreis Euskirchen begrüßt werden, inzwischen sind es bereits zehn Pflegerinnen und Pfleger. Etwa 20 weitere werden in den kommenden Monaten folgen.

Die Fachkräfte arbeiten in verschiedenen Pflegeeinrichtungen im Kreisgebiet. Zunächst erhalten sie eine gezielte Unterstützung, um sich bestmöglich in ihrem neuen Arbeits- und Lebensumfeld einzufinden.

Der demografische Wandel und der wachsende Fachkräftemangel stellen auch den Kreis Euskirchen vor große Herausforderungen. 

  • Im Kreis Euskirchen leben derzeit 18.780 pflegebedürftige Menschen,
  • davon werden 2.109 stationär und 2.856 ambulant versorgt.
  • Aktuell gibt es 28 stationäre Pflegeheime und 45 ambulante Pflegedienste.

„Dieses Versorgungssystem ist personell am Limit – der wachsende Pflegebedarf trifft auf immer weniger Personal“, sagt Birgit Wonneberger-Wrede, die zuständige Geschäftsbereichsleiterin.  „Bis 2030 werden rund 200 zusätzliche Pflegekräfte im Kreis Euskirchen benötigt – d.h. mindestens 40 neue Fachkräfte pro Jahr.

Aus diesem Grund hat die Kreisverwaltung Euskirchen im August 2023 ein Projekt ins Leben gerufen, um frühzeitig die Weichen für eine bessere personelle Aufstellung der Pflegeeinrichtungen zu stellen. Als Projektleiterin managt Sabine Engisch seitdem das Verfahren. Aktuell dabei sind das Marienheim in Bad Münstereifel, das Evangelische Alten- und Pflegeheim in Gemünd, die Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH, das Marienhospital Euskirchen und die Marienborn gGmbH in Zülpich.

„Ziel ist eine langfristig gesicherte Pflegeversorgung – fachlich solide, menschlich und interkulturell offen“, sagt Landrat Markus Ramers, der zugleich betont: „Ein solches Projekt kann und darf keine einmalige Aktion bleiben.“ Die erste Rekrutierungsrunde sei ein wichtiger Einstieg – aber sie könne den strukturellen Fachkräftemangel nicht auf Dauer lösen. Daher wolle man das Projekt konsequent weiterentwickeln, da dies einer der wenigen Bausteine sei, um die pflegerische Versorgung im Kreis Euskirchen heute wie zukünftig zu sichern.